Elektroautos sind eine ökologische Alternative zu Verbrennungsmotoren. Sie sind jedoch nicht nur umweltfreundlich, sondern eröffnen uns auch ganz neue Möglichkeiten. Immer häufiger werden sie auch dazu verwendet, Strom zu speichern und so das ganze Stromnetz zu entlasten.
Wir haben uns mit Patrick Rinaldi, Fachexperte im Amt für Energie des Kantons Thurgau, über dieses innovative Thema unterhalten.
Er ist davon überzeugt, dass es sich mit einer eigenen Stromerzeugung, z. B. mittels Solarstromanlage, lohnt, auf ein professionelles
Energiemanagementsystem (EMS) im Eigenheim zu setzen. Dadurch könnten wir mehr von unserem selbst erzeugten Strom nutzen,
unsere Verbräuche erfassen und steuern sowie gleichzeitig unsere Abhängigkeit vom Netzstrom verringern. Den Strom, den wir über den Tag verteilt nicht verbrauchen, speichern wir in einer Batterie.
Elektrofahrzeuge als Energiespeicher
Der Anteil von Elektrofahrzeugen wächst in der Schweiz von Jahr zu Jahr. Die Batterien dieser Fahrzeuge haben eine Speicherkapazität, die weit grösser ist als die Energie, die für die meisten Alltagsfahrten tatsächlich benötigt wird
(= durchschnittliche Fahrleistungen pro E-Fahrzeug und Tag). Zusätzlich hat der Batteriespeicher im Auto eine deutlich höhere Kapazität als ein typischer Speicher, welcher fürs Eigenheim eingesetzt wird. Dies könnte der Kunde für sein Eigenheim nutzen. Was bisher nur in eine Richtung möglich war, monodirektional, soll in Zukunft auf beiden Wegen, bidirektional, möglich sein. Das bedeutet, der vor Ort produzierte Strom, beispielsweise aus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, kann im Speicher eines Elektromobils zwischengespeichert und bei Bedarf direkt wiederverwendet werden.